„Wasserspiegel wird absinken“
Wasserverband will Fördermengen in Fladderlohausen erhöhen
Holdorf (hvo) – Der Oldenburgisch- Ostfriesische Wasserverband (OOWV) will im Bereich seines Wasserwerkes Fladderlohausen mehr Wasser fördern. Der Verband will seine Fördermenge von 4,75 Millionen Kubikmeter auf 5,46 Millionen Kubikmeter erhöhen. Da es dem OOWV laut Diplom-Geologe Egon Harms wichtig ist, dass die betroffenen Flächeneigentümer in den Prozess des Rechtsverfahrens eingebunden sind, hatte der Landvolkverein Holdorf am Montagabend zu einem Informationstreffen eingeladen. Der OOWV fördert das Wasser in der Gemeinde seit 2007. Jetzt ist notwendig, neueWasserrechte zu beantragen. Daher hat der Verband einen Bedarfsplan für die kommenden 30 Jahre vorgelegt. Dabei habe der OOWV berücksichtigt, dass er eine Steigerung des Wasserbedarf erwarte. Gründe sind die steigende Einwohnerzahl sowie Industrie und Gewerbe, klärte Uwe Sütering von der Abteilung Grundwasserbewirtschaftung die mehr als 50 Landwirte auf. Durchgängig zeigten sich die Gäste, die sich zu Wort meldeten, skeptisch gegenüber des OOWV. Ein Teilnehmer brachte die Stimmung auf den Punkt: „Das Vertrauen ist kaputt.“ Dieses habe der OOWV missbraucht, da es in der Vergangenheit nie gestimmt habe, was den Bürgern erzählt wurde. Dieser Vorwurf gehe bis in die Anfangsjahre des Wasserwerkes zurück, das 1960 erstmals seinen Betrieb aufnahm. Mit bloßem Auge seien an zahlreichen Stellen die Auswirkungen festzustellen. SinkendeWasserstände im Heidesee und anderswo belegten eine übermäßige Absenkung des Grundwasserspiegels. Die Entwicklung gefährde die Ertragslage auf den Äckern der Landwirte, befürchteten die Teilnehmer. Harms räumte ein, dass die befürchtete zusätzliche Grundwasserabsenkung eintreten werde. Diese werde bereits seit Jahren für den OOWV durch unabhängige Firmen regelmäßig an 120 Stellen überprüft.Man müsse sich einigen, wie mit den Schwierigkeiten umgegangen werde, die sich aus der erhöhten Förderung des Grundwassers ergäben. „Wir haben im Zusammenhang mit Entschädigungszahlen die Beweispflicht“, erklärte Harms. Sichtlich um Vertrauensbildung bemüht, gestand er den Skeptikern zu: „Ich habe nichts dagegen, wenn Sie Brunnen loten, um unsere Daten zu überprüfen“.
(Quelle: Oldenburgische Volkszeitung vom 23.02.2011)